Tödliche Schüsse im Jobcenter

DRAMA Eine Polizistin erschießt in Frankfurter Behörde eine randalierende Frau nach Messerangriff

FRANKFURT/MAIN dpa | Nach einem Messerangriff in einem Frankfurter Jobcenter hat eine Polizistin eine randalierende Frau erschossen. Die 39-Jährige hatte zuvor einen Polizisten mit mehreren Messerstichen schwer verletzt, wie das Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Donnerstag gemeinsam mitteilten.

Die beiden Schwerverletzten wurden in Krankenhäuser gebracht, wo die Frau etwa eineinhalb Stunden später starb. Die 28 Jahre alte Polizistin habe ersten Ermittlungen zufolge „klar in Notwehr gehandelt“, als sie die Frau mit einem Schuss niederstreckte und tötete, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Das LKA ermittelt.

Die 39-Jährige hatte nach Angaben von Staatsanwaltschaft und LKA am Donnerstagmorgen in der Außenstelle des Rhein-Main Jobcenters für Wohnungslose und Menschen mit Suchtproblemen im Büro ihres Sacharbeiters randaliert. Weil die Frau auch nach der Aufforderung des Personals das Jobcenter nicht verlassen wollte, verständigten Mitarbeiter die Polizei. Bei der Auseinandersetzung ging es nach ersten Erkenntnissen darum, dass die Frau bestimmte Zahlungen nicht bekommen sollte. Einzelheiten waren zunächst unklar.

Als die Streife eintraf und der Polizist die Frau aufforderte, ihre Papiere zu zeigen, zog diese nach Darstellung der Polizei ein Messer aus ihrer Tasche und ging damit auf den 30 Jahre alten Polizisten los. Er habe seiner zwei Jahre jüngeren Kollegin noch zugerufen: „Vorsicht, sie hat ein Messer!“, da wurde er in den Bauch und den Unterarm gestochen; so berichtete ein Polizeisprecher.

Daraufhin griff die 28 Jahre alte Polizistin zur Waffe und schoss „zur Abwehr dieses Angriffs“ ein Mal, wie LKA und Staatsanwaltschaft mitteilten. Die 39-Jährige wurde im Oberkörper getroffen. Die genaue Todesursache soll eine Obduktion ergeben.