Elterngeld bei Männern ein wenig beliebter

STATISTIK Ein Viertel der Väter macht eine kleine Babypause – aber lieber, wenn die Mutter dabei ist

BERLIN epd/taz | Immer mehr Väter beziehen Elterngeld. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, waren es bei den im zweiten Quartal 2010 geborenen Kindern 25,4 Prozent der Väter. Im Quartal davor lag die „Väterbeteiligung“ bei 24,4 Prozent. Bei den Müttern nahmen über 96 Prozent diese staatliche Leistung in Anspruch. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) zeigte sich erfreut über die neuen Daten: Das Elterngeld sei aus der Familienplanung vieler junger Eltern nicht mehr wegzudenken.

Die Mehrheit der Väter mag jedoch weiterhin nicht übermäßig lange mit dem Baby allein daheim bleiben: Laut der Wiesbadener Statistik bezogen 23.400 Paare (61 Prozent) die Leistung zeitweise gemeinsam – und zwar für durchschnittlich knapp zwei Monate. Insgesamt wurde an rund 38.000 Paare Elterngeld bezahlt. Nur 185 Paare entschieden sich dazu, die Leistung über den gesamten Zeitraum gemeinsam in Anspruch zu nehmen.

Insgesamt wurden rund 121.700 Einzelanträge gestellt, bei denen der Partner oder die Partnerin kein Elterngeld bezog. Der Großteil dieser Einzelanträge wurde von Frauen gestellt (98 Prozent). Der Anteil der Männer war mit 2 Prozent sehr gering.

Schröder sagte, das Elterngeld sei eine tragende Säule der Familienpolitik. Jeder vierte Vater nehme sich dank des Elterngeldes die gewünschte Zeit für sein Kind und die Familie. Das wirke sich positiv auf die Vater-Kind-Beziehung aus und helfe auch den Müttern.