„Kleinstaaterei“ gerügt

BILDUNG Arbeitgeberverbände wünschen sich mehr Ganztagsschulen – und weniger Schulabbrecher

BERLIN taz | Die Kooperation der Bundesländer im Bildungsbereich muss nach Ansicht des Bundesverbands der Deutschen Arbeitgeberverbände (BdA) verbessert werden. Derzeit stelle sich der Föderalismus nicht als Wettbewerb dar, sondern als Kleinstaaterei – das kritisiert der BdA in seinen am Dienstag veröffentlichten bildungspolitischen Leitlinien 2012. Es mangele an der gemeinsamen Wahrnehmung der gesamtstaatlichen Verantwortung durch die Länder. Derzeit sind die Länder hoheitlich allein für Schule und Studium zuständig, der Bund muss sich raushalten.

Der BdA fordert ein Ende des „Kooperationsverbots“ sowie einen Staatsvertrag aller Länder für bundesweit verbindliche Bildungsstandards in Schulen und Kitas. Auch streben die Arbeitgeberverbände an, bis 2015 drei Viertel aller Schulen zu Ganztagsschulen umzuwandeln, wobei die Hälfte verbindlichen Ganztagsbetrieb bis in den Nachmittag anbieten soll. Derzeit bietet fast jede zweite Schule Ganztagsangebote an, die meisten davon auf freiwilliger Basis. Die Zahl der Schulabbrecher soll nach Ansicht des BdA in drei Jahren von jetzt 7,5 Prozent auf maximal 4 Prozent sinken. ALE