Oury-Jalloh-Prozess vor Ende

FEUERTOD Nach 125 Verhandlungstagen soll Donnerstag das Urteil gesprochen werden

DRESDEN taz | Sieben Jahre nach dem Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle soll am Donnerstag das Urteil im Berufungsprozess gesprochen werden.

Vor dem Landgericht Magdeburg in Sachsen-Anhalt angeklagt ist der Exdienstgruppenleiter Andreas S., der am 7. Januar 2005 im Dessauer Polizeirevier Dienst hatte. Der an diesem Morgen betrunken eingelieferte Jalloh war um die Mittagszeit unter ungeklärten Umständen gefesselt auf seiner entflammten Matratze gestorben.

In der Vorwoche hatte Staatsanwalt Christian Preissner wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 70 Euro für den Angeklagten verlangt. Damit rückte die Staatsanwaltschaft von der ursprünglichen Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge ab.

Darauf beharrte am Dienstag aber die Nebenklage. Ein Strafmaß nannte sie nicht. Verteidiger Attila Teuchtler plädierte hingegen auf Freispruch. Ein Unglücksfall hätte zum Tod des Afrikaners geführt. MIBA