Seehofer: AfD nicht ins rechte Eck stellen

PARTEIEN Die Union ringt nach der Sachsen-Wahl um den richtigen Umgang mit der neuen Konkurrenz

BERLIN dpa | CSU-Chef Horst Seehofer rät in der Unions-Debatte über den Umgang mit der AfD von einer Verteufelung der Konkurrenz ab. Es sei falsch, die Alternative für Deutschland ins rechte Eck zu stellen, sagte Seehofer der Bild-Zeitung. „Im Übrigen besteht diese Partei in der Mehrzahl nicht aus braunen Dumpfbacken, sondern auch aus intelligenten Menschen“, fügte der bayrische Ministerpräsident hinzu. Diese spielten geschickt mit manchen Sorgen der Bürger – „deshalb sollten wir als Union die Sachprobleme lösen“.

Die CDU will ihr konservatives Profil schärfen, ohne den selbst erklärten Modernisierungskurs der Partei aufzugeben. Vizeparteichef Volker Bouffier sagte dem Spiegel: „Die CDU darf die AfD nicht kopieren, sie muss sie entzaubern.“ Er wolle nicht um jeden Preis um die Wähler der rechtskonservativen Alternative für Deutschland werben. CDU-Bundesvize Armin Laschet sagte der Bild am Sonntag: „Wir sollten nicht mit der AfD in Regierungsbündnisse eintreten, weil sie das weltoffene Erbe von Konrad Adenauer und Helmut Kohl verrät.“

Bei der Landtagswahl in Sachsen am vergangenen Sonntag hatte die AfD aus dem Stand 9,7 Prozent der Stimmen erhalten. 23 Prozent der AfD-Wähler waren von der CDU gekommen.