unterm strich
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Der Vorsitzende der Freunde der Nationalgalerie Berlin, Peter Raue, ist ein verdienter Freund der zeitgenössischen Kunst. Das hinderte ihn freilich nicht daran, sich am Montagabend ein weiteres Mal nicht nur um die Kunst, sondern auch um die Verteidigung und Stärkung der Menschenrechte verdient zu machen. Denn da versteigerte er in der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin mit Bravour und somit großem Erfolg 48 Kunstwerke, die Human Rights Watch von Künstlern, Galeristen und Sammlern, etwa Norbert Bisky, Renata Stih & Frieder Schnock, dem Präsidenten der Akademie Klaus Staeck, Herbert Volkmann, Klara Wallner, Arndt & Partner oder Walter Storms, gespendet worden waren. Das höchste Gebot des Abends erhielt ein Gemälde von Jonas Burgert, das 46.000 € einbrachte. Merke: Jonas Burgert ist der aktuelle Shootingstar des Kunstbetriebs. Ein Mischtechnik von Jonathan Meese ging für 12.000 € weg. Merke: Auf Charity-Auktionen kann man günstig einkaufen – und Gutes tun. Was will man mehr.

Verdienste hat sich auch das Theater Osnabrück erworben und erhält daher den Preis der Deutschen Theaterverlage 2007. Die nicht mit einem Geldpreis verbundene Auszeichnung werde am 1. Dezember für „beispielhafte Leistungen im Schauspielbereich“ überreicht, teilte die Jury der Stiftung des Verbandes Deutscher Bühnen- und Medienverlage gestern in Berlin mit. Dem Schauspielteam unter Leitung von Intendant Holger Schultze und Dramaturg Jürgen Popig sei es gelungen, „mutig und einfallsreich ein Repertoire mit überwiegend neuen Werken aufzubauen“. Dies habe dazu geführt, dass immer mehr Menschen den Weg ins Osnabrücker Theater antraten – darunter auch viele jüngere Gäste.

Im vergangenen Jahr lag die Besucherzahl bei insgesamt 160 000. „Die Auszeichnung ist ein Erfolg des ganzen Hauses“, sagte Schultze, der seit zwei Jahren in Osnabrück Intendant ist. Die Würdigung galt besonders dem Festival „Spieltriebe“, das Zweitaufführungen zeigt, Stücke, die nach der Uraufführung nicht mehr liefen.