der siebte Tag
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Die ganze Berlinale zittert schon: Heute wird Madonna, berühmte Sängerin und berüchtigte Schauspielerin, ihr Regiedebüt „Filth And Wisdom“ („Schmutz und Weisheit“) vorstellen. Ihr Film läuft nicht im Wettbewerb, sondern in der Sektion Panorama. Der Run auf die Tickets ist natürlich trotzdem riesig – vor allem bei Madonna-Fans: Am Dienstag wurden auf der Online-Auktionsbörse Ebay für zwei Premierentickets schon bereitwillig bis zu 170 Euro gezahlt. Lieber möchte man da gar nicht erst wissen, für wie viel Euro die Karten heute Abend, unmittelbar vor dem Heranrauschen der verehrten Popdiva, vor dem Zoo Palast die Besitzer wechseln werden. Geld, das man doch für so viel sinnvollere Dinge ausgeben könnte! Für wohltätige Zwecke zum Beispiel! Gute Taten statt Glamour!

Andererseits: Nicht mal bei der offiziell als Wohltätigkeitsveranstaltung deklarierten „Cinema for Peace“-Gala am Montagabend wurde so genau auf die Scheine geschaut: Bei Jakobsmuscheln, Tartar, Rinderfilets und Garnelen ließ man es sich im Konzerthaus am Gendarmenmarkt wieder sehr gut gehen. Während die 600 Gäste schlemmten, beklatschten sie Gastgeberin Catherine Deneuve im wie gewohnt rasend eleganten blauen Abendkleid und Bob Geldof, der mit seiner frechen Einschätzung für Lacher sorgte, die jährlich parallel zur Berlinale stattfindende Spendengala sei inzwischen „vielleicht schon ein bisschen wichtiger als die Berlinale selbst“.

Mit Missachtung gestraft wurde hingegen Seif al-Islam Gaddafi, Sohn des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, der auf Einladung eines Unternehmens die Gala besuchte und, so hört man, sich im Namen seines Vaters international für Menschenrechte einsetzen soll. Ein bisschen um Film ging es bei der Gala natürlich auch noch: Den Cinema-for-Peace-Preis für den „wertvollsten Film“ erhielt „Persepolis“, der Animationsfilm der iranischen Comiczeichnerin Marjane Satrapi.

Zum Schluss noch eine Besetzungsmeldung: Der Wiederauferstehung von Romy Schneider steht nichts mehr im Weg, denn: Yvonne aus Erfurt wird Romy! Tatsächlich wird Yvonne Catterfeld die Rolle der Schauspiellegende in dem geplanten deutsch-französischen Filmprojekt „Eine Frau wie Romy“ spielen. Für die Produktion sind 23 Millionen Euro veranschlagt, Catterfeld soll sowohl die junge, süße als auch die depressive, verlebte Schneider spielen. „Ich werde alles geben“, sagte die 28-jährige Schauspielerin und Sängerin gestern auf einer Pressekonferenz am Rand der Berlinale in einem Berliner Luxushotel, und: „Ich will keinen Mythos zerstören.“ Wir wünschen viel Glück!