UNTERM STRICH

Denn kommt eine Schau so erst einmal ins Gespräch, entwickelt sich bei immer mehr Leuten das Gefühl, es handele sich um ein gesellschaftliches „Muss“, das man auf keinen Fall verpassen darf. Selbst das Anstehen wird dann zum Ereignis.

Allerdings wird dieses Ereignis durchaus schon vorab orchestriert: So überraschten die Staatlichen Museen zu Berlin kürzlich mit der Ankündigung, der Vorverkauf für die Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ mit Meisterwerken von Bellini, Botticelli, da Vinci und anderen beginne bereits jetzt – mehr als ein Jahr vor dem Start. Hier zieht neben den Künstlernamen vor allem der versteckte Hinweis, man müsse sich rechtzeitig vor dem großen Run den Zugang sichern.

Für den Berliner Museumsleiter Gereon Sievernich war die „Fridamania“ trotz aller Vorplanung eine Überraschung. „Letztendlich stehen wir jedes Mal wieder vor einem Rätsel“, sagt er, „und dieses Rätsel heißt Publikum.“ Das war sich nun nach Selbstaussage, etwa der Lehrerin Ute Demko, die mit ihrer Freundin eigens aus Stuttgart angereist war, sicher: „Frida Kahlo ist jedes Warten wert.“

Das Staatstheater Braunschweig hat ab 1. Juli einen neuen Intendanten. Der 1961 in Düsseldorf geborene Joachim Klement kommt vom Düsseldorfer Schauspielhaus, wo er – nach Stationen in Graz, Hamburg und Bremen – seit Mai 2006 als Chefdramaturg und Stellvertreter der Intendantin unterVertrag stand.

Natürlich, wie auch anders, will Joachim Klement frischen Wind an das Staatstheater Braunschweig bringen: „Das Haus soll über die Grenzen der Stadt hinaus wahrgenommen werden. Nicht aus Eitelkeit, sondern weil es die Arbeit wert ist“, sagte der neue Intendant dpa. Europaweite Projekte mit anderen Theatern, Hochschulen und namhaften Regisseuren sollen überregional das Augenmerk auf das Vierspartenhaus in Niedersachsen richten, an dem einst Goethes „Faust“ und Lessings „Emilia Galotti“ uraufgeführt wurden.