UNTERM STRICH

Der Internationale Literaturpreis Haus der Kulturen der Welt 2011 geht an den russischen Autor Michail Schischkin und seinen Übersetzer Andreas Tretner. „Venushaar“ heißt der erste ins Deutsche übersetzte Roman von Schischkin, der 2011 bei der DVA erschien und die komplexe Migrationsproblematik russischsprachiger Asylbewerber in der Schweiz beschreibt. Der seit über 15 Jahren in der Schweiz lebende Autor gilt für die Jury als Neuentdeckung für die deutschen Leser. Schischkins Roman glänzt durch Experimentierfreude und große stilistische Vielfalt. 10.000 Euro gingen an den Übersetzer Andreas Tretner, der die Sprachspiele des Autors virtuos zur Geltung bringt, und 25.000 Euro an den Autor selbst.

Wir bleiben in der Schweiz: Gestern begann die bis Sonntag andauernde weltweit größte Messe für Gegenwartskunst. Auf der Art Basel sind mehr als 300 Galerien und 2.500 Künstler vertreten. Erstmals sind auch Kunsthäuser aus Thailand, Ungarn, Island und China dabei. Das zeigt, wie global der Kunstmarkt geworden ist.

Und wir bleiben bei den Literaturpreisen: Der marokkanische Schriftsteller Tahar Ben Jelloun wird mit dem diesjährigen Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis ausgezeichnet. Sein jüngster Band „Arabischer Frühling“ beschäftige sich mit den Ursachen und Folgen der Demokratiebewegung, sagte am Mittwoch der Vorsitzende der Jury, der Osnabrücker Universitätspräsident Claus Rollinger. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Tahar Ben Jelloun emigrierte 1971 nach Frankreich. Den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis erhält die Organisation „Pro Asyl“. Die Jury versteht ihre Wahl als Kommentar zur abwehrenden Haltung Europas zu den Flüchtlingen aus Nordafrika.