shortcuts

Der Diktator USA 2012, R: Larry Charles, D: Sacha Baron Cohen, MeganFox

„Der britische Comedy-Star Sacha Baron Cohen kehrt nächste Woche als ‚Der Diktator‘ auf die Leinwand zurück: Diktator Shabazz passt perfekt in Cohens Figurengalerie: ein eitles, borniertes Monster – monströs, weil entlarvend, aber vor allem wegen der liebenswerten Züge. Die quasidokumentarischen Herausforderungen minimieren Cohen und Regisseur Charles in ‚Der Diktator‘ für eine relativ geradlinige Farce. Trotz Ekel-Einlagen wie der liebenden Handreichung in fremden Geschlechtsteilen bei einer Notgeburt ist der Film aber vergleichsweise mild. Von der Entertainment-Satire ist Cohen zum satirischen Entertainment gekommen: Die Slapstick-Einlagen und Verkleidungskunststücke erinnern an die Sixties-Komödien eines anderen britischen Verstellungskünstlers: Peter Sellers.“ schreibt Christoph Huber in Die Presse.

Lachsfischen im Jemen Großbritannien 2011, R: Lasse Hallström, D: Ewan McGregor, Emily Blunt

Hallström verwässert die Satire durch zuviel Romanze, meint nicht nur der Kritiker im Spiegel: „‚Lachsfischen im Jemen‘ handelt von einem Scheich, der seinen Landsleuten das Angeln in der Wüste beibringen will und sich dafür Know-how aus Großbritannien holt. Lasse Hallströms Verfilmung des Bestsellers von Paul Torday beginnt als schwungvolle Polit-Satire und gibt seinen Hauptdarstellern Emily Blunt, Kristin Scott Thomas und Ewan McGregor Gelegenheit zu einigen höchst amüsanten Wortwechseln. Doch kaum im Jemen angekommen, herrscht Witzknappheit. Der Film verheddert sich mehr und mehr in einer umständlichen Liebesgeschichte. Als am Ende ein Stausee geöffnet wird, brechen alle Dämme, und der Film droht in Pathos zu versinken.“

Marley USA/Großbritannien 2012, R: Kevin Macdonald

„Der britische Regisseur ist nicht der Erste, der Bob Marleys Karriere nachzeichnet, aber er tut das methodisch so genau wie niemand zuvor und mit dem Segen von Marleys Familie. Macdonald gelingt es dabei, den Mythos eines Weltstars unangetastet zu lassen, obwohl er alle seine dunklen Stellen ausführlich ausleuchtet. Macdonald hat Familienmitglieder ebenso wie musikalische Wegbegleiter interviewt – etwa Bunny Wailer oder Lee ‚Scratch‘ Perry –, sogar mit der Krankenschwester, die Bob Marley in Rottach-Egern am Tegernsee pflegte, als er unheilbar krank war, hat er gesprochen“, so Julian Weber in seinem Bericht von der diesjährigen Berlinale in der taz.

Our Idiot Brother USA 2011, R: Jesse Peretz, D: Paul Rudd, Elizabeth Banks

„Nach einem Knastaufenthalt sucht ein Spät-Hippie und Bio-Bauer, der der Welt mit kindlicher Gutgläubigkeit und Gutmütigkeit begegnet, Unterschlupf bei seiner Familie und beginnt eine Odyssee durch die Gästequartiere seiner drei Schwestern. Dabei wirbelt er deren Familien-, Berufs- und Liebesleben durcheinander und bringt ihre Lebenslügen zum Einsturz. Warmherzige Tragikomödie um einen ‚reinen Narren‘, die verschiedene Lebensentwürfe auf ihre Schwachpunkte abklopft und dabei weniger auf laute Gags als auf einfühlsame Charakterzeichnungen setzt“, lobt der filmdienst.