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Cosmopolis Kanada/Frankreich 2012, R: David Cronenberg, D: Robert Pattinson, Juliette Binoche

„Cronenbergs Film ist eine Adaption von Don DeLillos 2003 erschienenem gleichnamigem Roman. Wenn man ihn sieht, reibt man sich verdutzt die Augen: Hatte DeLillo eine seherische Gabe, als er Jahre vor der Finanzkrise von 2008 einen Text verfasste, der ebendiese Krise und ihre Folgen zu beschreiben scheint? Die Dialoge über die Aporien des Kapitalismus, über die Abstraktionen des Gelds oder die Überflüssigkeit der Politik, außerdem die Proteste in den Bankenvierteln, die Arroganz und der Zynismus von Packer, dem auf obszöne Weise reichen Mann: all dies ist von einer frappierenden Gegenwärtigkeit. „Cosmopolis“ ist konzentriert, er gönnt sich keine Ausschweifung, Cronenbergs Lust am elaborierten Dialog ist nicht zu verkennen. Das verleiht dem Film eine theoretische Dimension, wobei das Viszerale glücklicherweise nicht in den Hintergrund tritt. Das Motiv des Lochs und der Öffnung im Gegensatz zu hermetisch abgeriegelten Räumen und Körpern wird auf vielen (durchaus blutigen) Ebenen durchgespielt; und wenn der Film die These, die unsichtbare Hand halte die Märkte im Gleichgewicht und verhindere Katastrophen, entkräften möchte, dann lässt er Packers Prostata, dieses sensible, nach Berührung gierende Organ, untersuchen“, so Cristina Nord aus Cannes.■ Ice Age 4 – Voll verschoben (auch in 3D) USA 2012, R: Steve Martino, Michael Thurmeier

„Eigentlich wollte Scrat ja nur seine lang ersehnte Nuss verspeisen – wie immer. Doch leider kommt es anders, als der gierige Nager es sich dachte. Denn Scrat löst aus Versehen die Kontinentalplattenverschiebung aus. Leidtragende dieser Situation sind unter anderem das Faultier Sid, der Säbelzahntiger Diego und das Mammut Manni, die von ihrer Herde getrennt werden. Ein Abenteuer auf der offenen See, einschließlich wilder Piraten, wartet auf die drei Freunde, die entschlossen sind, einen Weg nach Hause zu finden. Wie in den Teilen davor geht es auch hier wieder rasant zu, wenn Sid, Diego und Manni unterwegs sind. Die Verfolgungsjagden sind spannend und spielen vor einer grandiosen Kulisse, die zeichnerisch perfekt inszeniert wird. Die Figuren sind originell und die Dialoge so witzig, dass sie Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß bringen. Und nicht nur die Helden, sondern auch die Nebenfiguren wie etwa Peaches, Mannis Tochter, oder Shira, die Piratenkatze, müssen lernen, dass Freunde nun mal das wichtigste auf der Welt sind.“ So die FBW.

Little Thirteen Deutschland 2011, R: Christian Klandt, D: Muriel Wimmer, Antonia Putiloff

„Eine frühreife 13-Jährige aus Berlin-Marzahn, die in wahllosen Sexkontakten Anerkennung und Nähe sucht, verliebt sich in einen älteren Jungen, der seine Schäferstündchen heimlich filmt und als Home-Porno verkauft. Ein verbal stark sexualisierter, szenisch aber durchaus umsichtiger Debütfilm, der um ungestillte Liebes- und Lebenssehnsüchte kreist. Die Inszenierung changiert zwischen Jugenddrama und atmosphärisch akzentuiertem Generationenfresko, wobei keine Erklärung für das widersprüchliche Verhalten der Jugendlichen präsentiert wird.“ So der filmdienst.