UNTERM STRICH

Nicht, dass der Schuhplattler ausstirbt! Also tritt Deutschland der Unesco-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes bei. „Mit Blick auf zunehmende Globalisierungseinflüsse haben wir ein fundamentales Interesse daran, die über Generationen überlieferten und gepflegten Kenntnisse und Bräuche zu bewahren, die einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Vielfalt und Identität ausmachen“, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Immaterielles Kulturerbe spiegelt sich in lebendigen Ausdrucksformen wie Tanz und Theater, mündlich überlieferten Traditionen, gesellschaftlichen Bräuchen, Ritualen und Festen oder auch künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten wider. Pro Jahr kann Deutschland nun zwei Kandidaten für den Titel vorschlagen, auch Kooperationen mit anderen Ländern sind möglich.

Da passt es doch wunderbar, dass gerade in St. Moritz in der schönen Schweiz eine Galerie und ein Auktionshaus für Volkskunst eröffnet haben. Gerade in einer Zeit, in der kalte Materialien wie Beton, Kunststoff und Glas in einer klaren, geradlinigen Formensprache verarbeitet werden, bilden die archaischen, skulpturalen Objekte der Volkskunst einen kräftigen, wärmenden Gegensatz, ist der Presseerklärung von Aste/Auktionen zu entnehmen. Besonders der weitverbreiteten Annahme, dass es sich bei der Volkskunst um eine „niedrigere“ oder gar „mindere“ Kunst handle, will das Auktionshaus mit der neuen Galerie entschieden entgegentreten.

Zum 450. Jubiläum des Heidelberger Katechismus im kommenden Jahr ist die Bekenntnisschrift als iPad-Ausgabe erschienen. Für Protestanten ist er das bedeutendste theologische Dokument.