UNTERM STRICH

Die britische Regisseurin Antonia Bird ist tot. Die Filmemacherin sei einer Schilddrüsenkrebserkrankung erlegen, berichtete die BBC am Samstag unter Berufung auf Birds Agenten. Antonia Bird wurde 54 Jahre alt. Bekannt wurde sie in den neunziger Jahren durch Spielfilme wie „Der Priester“, „Face – Abgerechnet wird zum Schluss“ und „Mad Love – Volle Leidenschaft“. Der britischen Tageszeitung The Guardian gestand Frau Bird in einem 1999 publizierten Interview, „wenn britische Schauspieler am Set erscheinen, wissen sie stets, worum es beim Dreh geht und was sie von den zu drehenden Szenen erhoffen. Sie haben mir als Regisseurin etwas anzubieten. Um eine gute Darstellung von Schauspielern zu erhalten, ist das der perfekte Anfang. Amerikanische Schauspieler kommen stets unvorbereitet zum Set und entwickeln ihre Rollen erst dann. Das ist in Ordnung, sie sind das so gewohnt, aber mir flößt das als Engländerin Angst und Schrecken ein.“ Der britische Schauspieler Robert Carlyle, Mitwirkender in mehreren ihrer Filme, schrieb auf Twitter: „So ein trauriger Tag … Lebewohl an meine wunderschöne Freundin.“ Bird arbeitete zunächst am Londoner Royal Court Theatre, bevor sie Mitte der achtziger Jahre zum Fernsehen wechselte und an Serien wie „Eastenders“ mitarbeitete. Für ihre Serien und TV-Arbeiten wurde sie immer wieder ausgezeichnet. Ihr Spielfilmdebüt, „Der Priester“ (1994), lief auch bei der Berlinale in der Sektion Panorama. Der Drehbuchautor Peter Moffatt sagte über die Arbeit mit Antonia Bird: „Filmemachen ist gemeinschaftliche Arbeit. Sie klappt, wenn sich Drehbuchautoren und Regisseure vertrauen. Das habe ich von Antonia Bird gelernt.“