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FUSSBALL FC Bayern will per EU-Verordnung erwirken, dass die Fifa für Kosten verletzter Spieler aufkommt

BERLIN taz | Karl-Heinz Rummenigge prüft im Streit um einen Schadenersatz für den verletzten Arjen Robben eine Beschwerde bei der EU-Kommission gegen die Abstellungspflicht von Nationalspielern. Der Vorstandsvorsitzende von Bayern München erwägt, sich in Brüssel über die Fifa-Statuten zu beschweren, nach denen die Klubs ihre Spieler kostenlos abstellen und auf eigene Rechnung versichern müssten. „Ich möchte, dass Fifa und Uefa eine Versicherung zugunsten der Vereine abschließen für den Fall, dass sich ein Spieler verletzt“, fordert Rummenigge.

Grundlage für die Beschwerde in Brüssel ist ein möglicher Verstoß gegen europäisches Kartellrecht. „Die EU-Kommission könnte die Abstellungspflicht als Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung ansehen, solange die Fifa und Uefa nicht für den Schaden bei einer Verletzung eines Nationalspielers aufkommen“, sagte EU-Kartellrechtler Mark-E. Orth.

Auch wenn es im Fall Robben eine Einigung zwischen den Bayern und dem niederländischen Fußball-Verband (KNVB) geben sollte, will sich Rummenigge bei der EU-Kommission beschweren: „Dann würde endlich mal festgestellt werden, ob alles in diesem Stil weitergehen kann und die Klubs alles akzeptieren müssen oder nicht. Der internationale Spielkalender ist dabei auch Thema.“ Rummenigge betont allerdings, seine Spieler weiterhin abstellen zu wollen.

Der Streit war entstanden, als nach Robbens Rückkehr von der WM in Südafrika ein Muskelriss diagnostiziert worden war. Der Stürmer steht den Bayern erst in der Rückrunde wieder zur Verfügung. Zudem war Bayern-Kapitän Mark van Bommel mit einer Knieverletzung vom EM-Qualifikationsspiel der Niederlande gegen Schweden zurückgekehrt.