Berichtigung

In der taz vom 5./6.3.2011 haben wir unter der Überschrift „Das eiserne Mädchen“ über Katarina Witt wie folgt berichtet: „Es geschah am 24. Juli 1988 in Berlin-Weißensee. [...] Bevor es losging, stieg allerdings ein Mädchen im FDJ-Blauhemd auf die Bühne. [...] Das Mädchen im Blauhemd war Katarina Witt.“

Tatsächlich fungierte Frau Witt während der vom 16. bis 19.6.1988 veranstalteten sogenannten Friedenswoche am selben Ort als Ansagerin eines Konzerts von Bryan Adams am 19.6.1988, welches der Autor in seiner Erinnerung mit dem Konzert von Bruce Springsteen verwechselt hat. Sie trug aus diesem Anlass kein FDJ-Hemd. Es gibt Bilder von einer von ihr ko-moderierten „DDR-Show“. Dazu schrieb Alexander Osang im Spiegel Nr. 37/2003 vom 8.9.2003: „Katarina Witt trägt hier ein dunkelblaues Trikot der DDR-Fußball-Nationalmannschaft, auf dem Bildschirm erscheint sie in Pionierbluse. Sie trägt Zöpfe, einen blauen Rock und ein blaues Pioniertuch.“

Wenn in dem Artikel der taz außerdem Katarina Witt als „diese Tussi aus der Volkskammer“ bezeichnet wurde und insoweit der Eindruck entstanden sein sollte, sie sei ein reguläres Mitglied der Volkskammer der DDR gewesen, ist dieser Eindruck falsch. Sie hat – beide Male im FDJ-Hemd – zumindest in den Jahren 1985 und 1987 Ansprachen im Volkskammer-Plenarsaal gehalten, vor Auditorien, an denen auch maßgebliche Funktionäre der SED und Blockparteien sowie Mitglieder der Partei- und Staatsführung teilnahmen.

So fand die im Jahre 1985 gehaltene Ansprache im Rahmen des vom 21. bis 24.5.1985 abgehaltenen XII. Parlaments der FDJ als deren höchstem Organ und die zwei Jahre später erfolgte Rede im Rahmen des vom 22. bis 25.4.1987 veranstalteten 11. Kongresses des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) als Dachorganisation der gleichgeschalteten Einzelgewerkschaften der DDR statt. Bereits im Jahre 1986 war Katarina Witt Gast des XI. Parteitages der SED. DIE REDAKTION