Mehmet Ekici, Werder-Zugang
: Jugendlicher Teamplayer

■ 21, in München geboren, spielte bis zur U 21 für Deutschland, wechselte dann zur Türkei. Foto: dpa

Das jedenfalls hat geklappt in dieser verkorksten Saison: Schon vor der Sommerpause stand die erste prominente Verstärkung für das Mittelfeld fest. Mit der Verpflichtung des 21-jährigen Mehmet Ekici kurz nach der Trennung von Torsten Frings hat das Gespann Allofs/Schaaf keinen Zweifel daran gelassen, wie die neue Werder-Philosophie aussieht. „Mit wenig Mitteln müssen wir viel erreichen“, umreißt Sportchef Klaus Allofs die Anforderungen für die Zukunft. Die fehlenden Mittel aus der Champions League zwingen Werder zur Verjüngungskur und so war das Interesse an Ekici, der zuletzt von Bayern München an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen war, fast zwangsläufig.

Zuletzt gehörte Ekici zu den auffälligsten Spielern bei den überraschend starken Nürnbergern. Beim FC Bayern hatte Ekici, um den sich auch der HSV bemühte, nur deshalb keine Chance mehr, weil dessen offensives Mittelfeld mit Weltklasse-Spielern überbesetzt ist.

Neben Talent, Jugendlichkeit und der erschwinglichen Ablöse von vier Millionen Euro passt noch eine weitere Eigenschaft Ekicis perfekt in Werders Anforderungsprofil: Er gilt als bodenständiger Mannschaftsspieler. Nach den Erfahrungen mit Carlos Alberto und aktuell Marko Arnautović gibt’s vorerst keine neuen Versuche an der Weser, schwierige Spieler zu resozialisieren. Das neue Vorbild heißt Borussia Dortmund: „Sie haben als Mannschaft am besten funktioniert“, sagt Klaus Allofs. „Darum standen sie am Ende oben.“

Auf dem Platz hoffen die Bremer Verantwortlichen trotzdem auf überraschende Einzelaktionen des türkischen Nationalspielers. Der beherrscht nämlich Tempodribblings und Standardsituationen – wie Mesut Özil. Der hatte nach seinem Wechsel von Schalke eineinhalb Jahre Zeit, sich im Schatten von Diego zu entwickeln. Ekici steht nach dieser verkorksten Saison ab sofort im Blickpunkt. RALF LORENZEN