italienische zeitungen über den konflikt im libanon
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Die römische Tageszeitung La Repubblica meint: Das in Beirut vergossene Blut und mehr noch das neue dramatische Kapitel im Gazastreifen sind sicherlich keine positiven Signale für die von US-Präsident George W. Bush in Washington geplante Konferenz. Ein Scheitern noch vor dem eigentlichen Beginn der Konferenz wäre der endgültige Misserfolg für die Politik im Nahen und Mittleren Osten eines Präsidenten, der in sein letztes Amtsjahr geht. Es wäre auch ein Desaster nicht nur für die Länder in der Region, wenn man daran denkt, dass damit ein Dilemma (Bombardierung des Irans oder die iranische Atombombe) verbunden sein könnte – als Albtraum für 2008.

Die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera kommentiert: Für Damaskus ist es üblich, auf mehreren Ebenen aktiv zu sein. Syrien erklärt sich beispielsweise bereit, mit Israel über Frieden zu verhandeln, verstärkt aber das Zusammengehen mit Teheran. Das Land fürchtet den internationalen Prozess zur Ermordung des früheren libanesischen Regierungschefs Rafik Hariri, verspricht aber gleichzeitig, sich für den Kampf gegen den Terrorismus einzusetzen. Jetzt zu denken, Damaskus könnte unbeteiligt sein an dem Blutbad vom Mittwoch (in Beirut), das wäre naiv. Auch weil Syrien auf eine Menge Dinge verzichten kann, niemals jedoch auf die im Libanon beanspruchten „Rechte“.