die anderen über tibet und irak
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Die Pariser Zeitung Libération meint zum brutalen Vorgehen Chinas in Tibet: Wir wissen, dass es nicht nur Tote in Tibet gab, sondern dass in China in den vergangenen Monaten hunderte von Journalisten, Internet-Surfern und Menschenrechtsaktivisten festgenommen wurden. Also, was soll man tun? Ein Boykott der Olympischen Spiele ist keine Lösung. Dies würde nur das Volk bestrafen. Doch zwischen dieser extremen Maßnahme und der politischen Gleichgültigkeit gibt es einen großen Spielraum. Die Staatschefs könnten beispielsweise damit drohen, dass sie die Eröffnungszeremonie boykottieren, wenn die Unterdrückung in China nicht nachlässt.

Den fünften Jahrestag des US-Einmarsches in den Irak kommentiert die britische Zeitung The Independent: Die Beseitigung des Diktators Saddam Hussein ist bis heute der einzige Erfolg des Irakkrieges. Das Land liegt vom Krieg zerstört am Boden. Die USA stecken in einer Falle. Washington kann schlecht seine Soldaten abziehen, weil dann die Gewalt wieder stärker aufflammen würde. Schlecht ist das Erstarken des Iran, der in das von Saddam Hussein hinterlassene Machtvakuum eindringt. Auf der Weltbühne haben die USA und Großbritannien an Ansehen eingebüßt. Fünf Jahre nach der Invasion ist klar: Wir haben auf der ganzen Linie versagt.