ausländische sonntagszeitungen über die katastrophe in birma
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Die britische Sonntagszeitung Sunday Times ruft auf: Während Politiker die diplomatischen Feinheiten diskutieren, wie sie mit einem fürchterlichen Regime umgehen, tritt die humanitäre Katastrophe in eine zweite Phase: wenn Seuchen und Hunger mehr Menschen das Leben kosten als der Wirbelsturm selbst. Das darf nicht geschehen. Wenn es bedeutet, über den Kopf der Behörden hinweg die Hilfe direkt zu liefern, dann muss das die internationale Gemeinschaft tun. Die Militärjunta in Birma mag bereit sein, so zu tun, als sei die Situation übliches Geschäft, und mag Hunderttausende damit zum Tode verurteilen. Aber der Rest der Welt darf nicht zulassen, dass das passiert.

La Repubblica (Rom) kommentiert: Keiner weiß, wie viele nach der Tragödie die Zeit und die Kraft gefunden haben, zu den Urnen zu gehen. In 47 Distrikten, jenen von „Nargis“ am schlimmsten betroffenen Regionen im Delta des Irrawaddy, wird am kommenden 24. Mai gewählt. Aber im Norden Ranguns sind die Wahllokale in Schulen und öffentlichen Ämtern aufgemacht worden. Die, die da waren, sagen, dass sie nicht viele Leute gesehen haben. Und die wenigen Leidenden und Schwachen, die doch da waren, erklärten sofort, sie hätten mit Ja gestimmt. Für Geld, aus Gewohnheit, aus Resignation. Schon heute ist klar, dass die neue Verfassung angenommen wird.