SPD-Vorstand
: Die Sache mit dem Rückenwind

Wenn der niedersächsische SPD-Spitzenkandidat Wolfgang Jüttner aus seinem in der Tat exzellenten Wahlergebnis zum SPD-Vorstand Rückenwind für die Landtagswahl ableitet, dann ist das so recht wie billig. Im Wahlkampf muss man nun mal jeden Strohhalm ergreifen. Auch wenn den Niedersachsen herzlich egal sein dürfte, ob ihr Kandidat in der Parteiführung was zu pusten hat.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Es gehört nun mal zum guten Ton in einer ordentlichen Partei, den Wahlkämpfern mit internen Stimmen den Rücken zu stärken. Umso bitterer ist die Ohrfeige, die die Partei Jüttners Kronprinzen Garrelt Duin verpasst hat. Wenn von Parteitagen Signalwirkung ausgehen soll, braucht der 2011 zur Landtagswahl eigentlich gar nicht anzutreten.

Und die anderen Wahlkämpfer? Michael Naumann ist gar nicht erst angetreten. Ein Signal dafür, dass seine Kandidatur als Hamburger Bürgermeister nur eine weitere Stippvisite auf der politischen Bühne sein soll? Und Ralf Stegner? Der Innenminister auf Abruf hätte für seine Spitzenkandidatur auch ein bisschen Rückenwind gebrauchen können. Stattdessen bläst die Partei von vorn.

Richtig rüde haben die Genossen den ehemaligen Bremer SPD-Chef Detlev Albers wissen lassen, dass sie für ihn keine Verwendung mehr haben. Keine Hausmacht – kein Posten, so einfach geht das.