Fertigstellung absehbar

JADE-WESER-PORT Verzögerung dank Wirtschaftskrise: Tiefwasserhafen nimmt im August 2012 Betrieb auf

Mehrere Wochen galt bei den Verantwortlichen für den Jade-Weser-Port eine Politik des Schweigens. Die Spekulationen über eine Verschiebung des Starttermins schossen ins Kraut, aber beim künftigen Betreiber Eurogate und der Realisierungsgesellschaft für den Tiefwasserhafen herrschte Schweigen. Am Freitag wurden nun endlich die Fakten auf den Tisch gelegt: Ein dreiviertel Jahr später als bisher geplant soll der Betrieb aufgenommen werden, am 5. August 2012 – zumindest auf dem ersten, 1.000 Meter langen Abschnitt.

Die Realisierungsgesellschaft sei „dem Betreiber entgegengekommen, weil wir die aktuelle wirtschaftliche Situation nicht ignorieren“, sagte ihr Geschäftsführer, Axel Kluth. Auf die Verzögerung hatte neben Eurogate auch die dänische Reederei Maersk gedrungen.

Hintergrund sind die Wirtschaftsdaten: Die Umschlagszahlen an den deutschen Containerterminals rutschten in der Wirtschaftskrise in den Keller. Mit der Einigung sei nun „Planungssicherheit“ geschaffen worden.

Kritik von der Stadt

Vor wenigen Tagen warnte Wilhelmshavens Oberbürgermeister Eberhard Menzel (SPD) vor Vertrauensverlust und der schlechteren Einnahmesituation der Stadt. Auch der hafenpolitische Sprecher und designierte Landesvorsitzende der niedersächsischen SPD, Olaf Lies, sieht den sprichwörtlichens Schwarzen Peter nun in Wilhelmshaven. „Welche Folgen die Verzögerung mit sich bringt, beispielsweise für mögliche Investoren in der Hafeperipherie, lässt sich noch nicht beziffern“, sagte er zu der Entscheidung. „Die Verluste dürften erheblich sein.“  (dpa)