Mangelhafte Dokumentation ist schuld an schlechten Noten

PFLEGE-TÜV Diakonie Hamburg rechtfertigt schlechte Bewertung von norddeutschen Pflegeheimen

Schleswig-Holstein und Hamburg sind die Schlusslichter im Bundesvergleich

Nicht tatsächliche Mängel in der Pflege, sondern eine mangelhafte Dokumentation sind nach Meinung der Diakonie Hamburg schuld an schlechten Bewertungen. Mit einer Note von 3,1 in Schleswig-Holstein und einer Note von 2,6 in Hamburg sind die beiden Länder die Schlusslichter im Bundesvergleich. Das legte die Bewertung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) Ende vergangenen Jahres offen.

„Manche Heime konnten sich von der schlechtesten innerhalb von vier Monaten auf die Bestnote verbessern. Die Pflegekräfte haben sich dort massiv auf die Dokumentation konzentriert“, sagt Pflege-Fachbereichsleiterin Katrin Kell. Doch fehle dann die Arbeitskraft in der Pflege.

Grundsätzlich befürwortet Kell ein Bewertungssystem, denn es könne Orientierung für Angehörige oder Betroffene bieten. Kritik übt sie an der Bewertungspraxis. „So objektiv, wie der MDK behauptet, kann das System nicht sein“. Ansonsten seien derartige Bundesländerunterschiede nicht möglich. Während die Hamburger Diakonie-Einrichtungen mit 2,3 unter dem Bundesschnitt von 2,0 liegen, erreicht Baden-Württemberg eine Note von 1,2. Angehörigen rät Kell, sich vor Ort einen Eindruck zu machen. Die Bewertung der Bewohner fließt nämlich nicht in die Gesamtnote ein. VWA