Sparplan ohne Mehrheit im Kieler Parlament

UNI LÜBECK Der FDP-Abgeordnete Gerrit Koch will mit seiner Stimme die medizinische Fakultät retten

„Da soll sich keiner sicher sein, dass ich dem zustimme“

GERRIT KOCH, FDP

14.000 Menschen protestierten am Mittwoch in Kiel gegen die Pläne der schleswig-holsteinischen Landesregierung, die medizinische Fakultät an der Uni Lübeck und die Wirtschaftswissenschaften an der Uni Flensburg zu schließen. Doch nicht der Druck der Straße, sondern die Stimmverhältnisse im Parlament könnten den Lübecker Standort retten. „Da soll sich keiner sicher sein, dass ich dem zustimme“, sagt der FDP-Landtagsabgeordnete Gerrit Koch zur taz.

Stimmt er im Dezember gegen das Sparpaket der CDU-FDP-Regierung, verlöre diese die Abstimmung, da sie mit 48 Sitzen nur eine Stimme mehr als die Opposition hat.

Koch ist Lübecker und engagiert sich stark für seine Heimatstadt. „Ich habe die Chance, etwas für Lübeck zu erreichen.“ Sollten die 1.500 Medizin-Studienplätze gestrichen werden, sind viele Arbeitsplätze in der dortigen Medizintechnik in Gefahr. Koch sagt aber, er sei „optimistisch“, dass es zu einer Lösung komme. „Der Bund hat signalisiert, mehr Mittel nach Lübeck zu geben.“ Sollte die Lübecker Uni in eine Stiftungsuni umgewandelt oder an ein Institut angegliedert werden, wäre es für Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) leichter, Zuschüsse zu gewähren. Auch sei die Unileitung dabei, alternative Sparvorschläge zu erarbeiten, die bald vorliegen sollten. KAJ