Schifffahrtsdirektion dementiert Verzögerung

ELBVERTIEFUNG Bund und Hamburg bezeichnen „Bild“-Bericht als „olle Kamellen“, alles liefe nach Plan

Verzögerungen sind nicht bekannt: „Der Zeitplan steht nicht zur Debatte“

Das Dementi fällt ungewöhnlich harsch aus. Als „olle Kamellen (bläht Bekanntes zu vermeintlichen Neuigkeiten auf)“ bezeichnete die Wasser- und Schifffahrtsdirektion (WSV) Nord in Kiel am Freitag einen Bild-Bericht. Danach würde sich die geplante Elbvertiefung um fünf Jahre bis 2017 verzögern und von 385 auf 500 Millionen Euro verteuern. Denn für die Ausbaggerung des Flusses sei aus ökologischen Gründen eine Sondergenehmigung der EU erforderlich. Das sei, jammerte das Blatt, „eine Katastrophe für Hamburg“.

Hamburgs Wirtschaftsbehörde erklärte wortkarg, darüber lägen ihr „keine Erkenntnisse vor“. Und die WSV weist darauf hin, dass die EU bereits im November 2009 Auswirkungen auf Elb-Ökotope moniert hatte, die nach der Richtlinie Flora-Fauna-Habitat geschützt sind. Deshalb hatte die WSV, die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums das Projekt betreut, Planänderungen vorgelegt. Danach soll die Unterelbe auf 120 Kilometern Länge zwischen Cuxhaven und Hamburg um etwa einen Meter auf 14,50 Meter vertieft werden. Gegen diese Pläne wurden bis Mitte Juli mehrere Tausend Einwendungen eingereicht, die nun bearbeitet werden.

Von neuen Verzögerungen sei nichts bekannt, sagt die Wirtschaftsbehörde: „Der Zeitplan steht nicht zur Debatte.“ SMV