Schulstreit um zu strenge Lehrerin

PROTEST Eltern melden wegen angeblich zu rabiatem Unterrichtsstil eine komplette 2. Klasse krank

„Wir haben die Klasse krankgemeldet. Die Kinder haben Angst“

PETER FORKERT, VATER

Aus Protest gegen den angeblich rabiaten Unterrichtsstil einer Lehrerin an einer Grundschule bei Bramsche bei Osnabrück behalten Eltern ihre Kinder zu Hause. „Wir haben heute die Klasse komplett krankgemeldet“, sagte Peter Forkert von der Elterninitiative „Pro Martinusschule“ am Donnerstag. Die Pädagogin habe unter anderem Toilettengänge verboten und einen Erstklässler wegen einer Nichtigkeit angeschrien. „Die Kinder haben Angst vor der Lehrerin.“

Der Sprecher der Landesschulbehörde in Lüneburg, Christian Zachlod, erklärte, die Lehrerin werde nicht mehr an der Schule eingesetzt. Das müsse an der Schule eigentlich auch schon bekannt sein. Die Behörde wolle noch einmal auf die Eltern zugehen.

Laut Forkert warten die Eltern jedoch noch auf die Zusage, dass die Lehrerin nicht mehr an die Schule komme. „Diese Nachricht haben wir noch nicht“, sagte er. Die Klasse – eine zweite Grundschulklasse mit 18 Kindern im Alter von sieben Jahren – sei bis auf weiteres krankgemeldet.

Zachlod räumte ein, dass es an einer anderen Schule auf Antrag der Eltern ein Disziplinarverfahren gegen die Frau gegeben habe. Die Lehrerin habe „in gewissen Situationen zu laut und zu streng“ reagiert: „Wir teilen diese Einschätzung, es gibt in dieser Frage gar keinen Dissens.“  (dpa)