Kostenexplosion im Sozialbereich

STAATLICHE UNTERSTÜTZUNG Die Stadt Kiel hat im Jahr knapp 267 Millionen Euro für Soziales ausgegeben

Gut 8.000 Kinder leben Albig zufolge in Kiel an der Armutsgrenze

Teure Sozialausgaben: Die Landeshauptstadt Kiel hat im vergangenen Jahr knapp 267 Millionen Euro für diesen Bereich ausgegeben. Das seien mehr als 40 Prozent des Gesamthaushaltes, sagte Oberbürgermeister Torsten Albig (SPD) am Donnerstag in Kiel bei der Vorstellung des Sozialberichtes 2010. Auch wenn sich die wirtschaftliche Situation etwas entspannt hätte, seien noch viel zu viele Kieler von staatlicher Unterstützung abhängig. Zur Zeit sind es 14 Prozent der Bürger.

Von Jahr zu Jahr steckt die Stadt mehr Geld in die soziale Förderung. „Angesichts der mehr als angespannten Haushaltssituation wird es nicht mehr möglich sein, zusätzliches Geld aufzubringen“, sagte Albig. Stattdessen müsse die Wirtschaftlichkeit der Instrumente überprüft und gegebenenfalls anders organisiert werden.

Bei der Bildung will der Oberbürgermeister allerdings nicht sparen. Gut 8.000 Kinder leben Albig zufolge in Kiel an der Armutsgrenze. Sie sollen künftig stärker gefördert werden, was die Bildung angeht. Außerdem will die Stadt schon bald dafür sorgen, dass es an noch mehr Kindertageseinrichtungen und Schulen ein kostenfreies Mittagessen gibt.

In Kiel waren im vergangenen Jahr an die 6.000 Haushalte überschuldet.  (dpa)