Mindestgehalt fürs Haareschnippeln

LOHN Gewerkschaft Ver.di und Friseurinnung Schleswig-Holstein schließen erstmals einen Tarifvertrag für Friseure ab

Neuland für Friseure im Norden: Am Montag ist erstmals ein Flächentarifvertrag für die Beschäftigten des schleswig-holsteinischen Friseurhandwerks in Kraft getreten. Der Vertrag gilt zunächst für 600 Innungsbetriebe. In Schleswig-Holstein gibt es insgesamt 2.000 Betriebe mit etwa 5.600 sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern.

Die Innung schätzt, dass einschließlich der geringfügig Beschäftigten insgesamt 9.000 Menschen im Friseurhandwerk tätig sind. Die Gewerkschaft Ver.di und die Innung wollen umgehend die Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages beantragen, sagten Hartmut Klotz und Ver.di-Verhandlungsführer Dieter Altmann vom Fachbereich „Besondere Dienstleistungen“. Über ihren Antrag entscheidet eine Kommission des Wirtschaftsministeriums. Altmann glaubt, dass in zwei Monaten ein Beschluss vorliegt.

Der Tarifvertrag sieht Stundenlöhne für Ungelernte von sechs Euro vor, ab 1. Januar 2012 dann sieben Euro. In der höchsten Entgeltstufe für Meister, die als Geschäftsführer oder Filialleiter arbeiten, sollen im selben Zeitraum elf und zwölf Euro gezahlt werden. „Der Tarifvertrag ist nur ein erster Schritt“, sagte Altmann. „Wir halten den Tarifvertrag für vertretbar, verhehlen aber nicht, dass man noch nachbessern kann.“ KVA