Umweltausschuss für Castor-Transport

STRAHLUNG Ministerium hat keine Bedenken gegen mehr Atommüll in Gorleben

Gorleben wird wohl am ersten Adventswochenende erneut zum Schauplatz von Anti-Atom-Protesten werden. Das niedersächsische Umweltministeriums teilte am Montag mit, dass aus seiner Sicht nichts gegen die weitere Einlagerung von elf Castorbehältern in das Zwischenlager spricht. Alle Appelle von Oppositionsparteien, Umweltverbänden und Bürgerinitiativen (BI), die Lieferung wegen der widersprüchlichen Strahlenmessungen doch noch zu stoppen, blieben damit ungehört.

Nach eingehender Bewertung aller vorliegenden Erkenntnisse erwartet das Ministerium bei Einlagerung von zusätzlich elf Behältern im Jahr 2011 einen Gesamtdosiswert von 0,235 Millisievert (mSv). Der Genehmigungswert von 0,3 mSv pro Jahr werde damit „sicher unterschritten“. Der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz hatte im August Ergebnisse bekannt gegeben, nach denen die 0,3 mSv auch ohne weitere Castoren überschritten werden könnten.

Das Umweltministerium beauftragte daraufhin den TÜV sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt mit weiteren Messungen. Beide kamen auf deutlich niedrigere Zahlen – nach Ansicht von Umweltschützern deshalb, weil sie einen höheren Wert für die natürliche Strahlung annahmen. „Der Grenzwert konnte nur mit Betrug niedrig gehalten werden“, sagte die Vorsitzende der BI Lüchow-Dannenberg, Kerstin Rudek. Greenpeace schließt eine Klage gegen den Transport nicht aus. RP