Küstenmetaller im Ausstand

WARNSTREIKS Die IG Metall macht Druck im Tarifstreit der Metall-und Elektroindustrie: Zu Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen ruft sie heute auch im Bezirk Küste und in Bremen auf

Der Tarifkonflikt der Metallindustrie erreicht die Küstenländer: Nach den Warnstreiks in Niedersachsen ruft der IG-Metall-Bezirk Küste für heute und morgen auch die Beschäftigten zwischen Hamburg und Wilhelmshaven, Bremen und Lübeck zu Warnstreiks auf.

„Wir werden den Arbeitgebern deutlich machen, dass wir uns mit dem mickrigen Angebot von drei Prozent mehr Geld nicht hinhalten lassen“, sagt Meinhard Geiken, Bezirksleiter der Gewerkschaft. Die zentrale Kundgebung ist heute um 10 Uhr auf dem Hamburger Spielbudenplatz geplant. Dort wird Geiken nochmals die Tarifforderungen für die 140.000 Beschäftigten an der Küste untermauern: 6,5 Prozent mehr Geld, die Übernahme der Auszubildenden sowie mehr Mitbestimmung bei Leiharbeit. Parallel finden in Bremen eine Demonstration sowie eine Kundgebung in Lübeck statt. In Niedersachsen traten gestern 1.200 Beschäftigte in den befristeten Ausstand.

„In dieser Tarifrunde gehen wir auch für faire und sichere Arbeit auf die Straße“, sagt Geiken. „Den Jungen wollen wir eine langfristige Perspektive bieten.“ Bei der Leiharbeit fordere man Mitsprache für die Betriebsräte, „damit aus unsicherer Leiharbeit endlich feste und sichere Stammarbeitsplätze werden.“

Der Verhandlungsführer des Unternehmerverbandes Nordmetall, Toms Lambusch, hat der Gewerkschaft Verzögerungstaktik und Irreführung vorgeworfen: Die IG Metall male „das Prekariat an die Wand“.

Die Kampflinie hatte IG-Metall-Bundeschef Bertholt Huber am 1. Mai in Hamburg klargestellt: „Es gibt kein Ergebnis, ohne dass in allen drei Forderungen tragfähige Lösungen erzielt werden.“ Sonst, so Huber, werde Pfingsten der Arbeitskampf eingeleitet.  KAI VON APPEN