„Erfolgsmodell“ auf See

WINDENERGIE Experten tagen zu Offshore-Testanlage „Alpha Ventus“. Ertrag höher als erwartet

Aus Sicht von Industrie und Forschung ist der erste deutsche Forschungswindpark „Alpha Ventus“ ein Erfolgsmodell. Der Offshore-Windpark in der Nordsee habe sich überragend entwickelt und liefere nachhaltige Erkenntnisse für zukünftige Projekte, sagte Jürgen Schmid vom Fraunhofer-Institut Kassel gestern in Bremerhaven. Dort diskutieren 300 Experten noch bis morgen über das Projekt.

Alpha Ventus war im April 2010 in Betrieb gegangen. Der Ertrag der 5-Megawatt-Anlagen sei bisher sehr erfreulich, sagte Projektleiter Claus Burkhardt: Mit 267 Gigawattstunden lag die Einspeisung 2011 demnach 15 Prozent über den Prognosen.

Die Forschung hat noch viele offene Fragen zu der neuen Industrie. So werden die Folgen von Wind, Wetter und Wellen auf Rotorblätter, Gondeln und Türme ständig untersucht. Bei einer erhofften Lebensdauer von 20 Jahren für den Windpark sei Schutz vor Korrosion eine Daueraufgabe, sagte Burkhardt.

Mehr als 1.200 Messungen liefern ständig ein genaues Bild der Anlagen. 150 Forscher in der Initiative „Research at Alpha Ventus“ (Rave) entwickeln neue Technologien, damit Offshore-Windkraftwerke langfristig, zuverlässig und kostengünstig Strom produzieren können.

Ein Schwerpunkt ist die ökologische Begleitforschung. In der Entwicklung ist etwa ein dämpfender Schleier aus Luftblasen, um Meeressäugetiere vor dem Lärm beim Rammen von Fundamenten zu schützen. (dpa)