Mann mit Verbindungen

Als am Donnerstagmorgen Antiterror-Einheiten der Polizei das Anwesen des Hannoveraner Hells-Angels-Bosses Frank Hanebuth stürmten, war ein Mann gleich zur Stelle: Götz von Fromberg, Hanebuths Anwalt. Der Einsatz gegen seinen Mandanten, bei dem auch ein Wachhund erschossen wurde, sei „unverhältnismäßig“ gewesen, ließ Frombergs Kanzlei ausrichten. Der Vorwurf, Hanebuth habe Kontakt zu den verbotenen Kieler Hells Angels, sei „an den Haaren herbeigezogen“.

Götz von Fromberg, 63, ist in Hannover nicht irgendwer. Zu seinen „Herrenabenden“ kommen Musiker wie Klaus Meine von den Scorpions, Unternehmer wie der AWD-Gründer Carsten Maschmeyer und Ex-Politiker wie Gerhard Schröder, der bis vor zwei Jahren auch von Frombergs Sozius war.

Wann immer in den letzten Monaten und Jahren von der „Hannover-Connection“ oder der „Maschsee-Mafia“ die Rede war, fiel auch der Name von Fromberg. Der allerdings redet lieber von „Freunden“: „Mit Männerfreundschaften verbinde ich Typen, die sich über Jahre kennen, die verlässliche Kumpels sind, die Spaß haben und sich gegenseitig helfen“, sagte er beim „Medienstammtisch“ des ADAC in – Hannover.

Auch Frank Hanebuth zählt von Fromberg zu seinen Freunden. „Meine Frau und ich verstehen uns gut mit ihm. Er ist aus meiner Sicht intelligent, kommt aus gutem Hause und kann sich prima benehmen“, sagte der Anwalt in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Am Freitag legte von Fromberg wegen der Hanebuth-Razzia nach. Es passe „wohl nicht in das Weltbild“, dass ein so mächtiges Hells-Angels-Mitglied nicht straftätig sei, sagte er der Nachrichtenagentur dapd. Hanebuth sei seit 13 Jahren straffrei, habe sich aus dem hannoverschen Rotlichtviertel zurückgezogen.

Sein Mandant, auch wenn er ein „hartgesottener Kerl“ sei, müsse sich von der Razzia nun erst einmal erholen – auf einem Fahrradausflug.  WIE