Einig auf der Elbe

KONZEPT Naturschützer und Umweltministerium: Zukunft gehört dem naturnahen Tourismus

„Wir wollen den Ausbau der Mittelelbe nicht“

STEFAN BIRKNER, FDP

Der Umweltverband BUND hat neue Prioritäten im Umgang mit der Elbe gefordert. Es müsse ein Konzept für den Fluss entwickelt werden, das Naturschutz und Tourismus in den Vordergrund stellt.

„Die Elbe hat praktisch keine Bedeutung als Wasserstraße mehr“, sagte BUND-Projektleiter Ernst Paul Dörfler am Freitag während einer vom BUND organisierten Flussfahrt von Lenzen über Gorleben bis Dömitz. „Statt weiter Steuergelder zu versenken, sollte besser in den Elbe-Seitenkanal investiert werden.“ Der Kanal lasse einen fahrplanmäßigen Güterverkehr zu, die Elbe sei oberhalb von Lauenburg wegen permanenten Niedrigwassers dafür untauglich. Mit dem Bau einer neuen Schleuse in Scharnebeck könne man das Potenzial des Kanals steigern, ohne nachteilige Eingriffe in die Elbe vorzunehmen.

Am Mittag stieg Umweltminister Stefan Birkner (FDP) in Gorleben zu dem „Dialog im Boot“. In dem grauen Schlauchboot aus DDR-Zeiten herrschte weitgehend Einigkeit zwischen dem Minister und den Umweltschützern. „Wir wollen den Ausbau der Mittelelbe nicht, sondern setzen auf den Elbe-Seitenkanal“, sagte Birkner. Der Kanal sei – wie schon länger geplant – der zentrale Weg zur Umgehung der Mittelelbe.  (dpa)