Schwarze werden auf der Reeperbahn diskriminiert

RASSISMUS Kein Eintritt für Schwarze: Das ist das Ergebnis eines stichprobenartigen Situationstests

Diskriminierung vor der Disko? Menschen mit schwarzer Hautfarbe wird von Türstehern auf der Hamburger Reeperbahn angeblich häufig der Eintritt in Diskotheken und Clubs verwehrt. Das ist zumindest das Ergebnis eines stichprobenartigen „Diskotests“, den die Antidiskriminierungsberatung Basis & Woge am vergangenen Wochenende gemacht hat. „Das Ergebnis ist eindeutig: Rassistische Stereotypen greifen an den Clubtüren, das haben wir fundiert nachgewiesen“, sagte Birte Weiß vom Verein.

Bei einem Situationstest wollten drei schwarze und dahinter drei weiße Männer in verschiedene Clubs. „Nachdem die schwarzen Männer in den fünften Club nicht hineingelassen wurden, haben wir den Test abgebrochen“, sagte Weiß. „Die Männer der beiden Gruppen waren ähnlich gekleidet, hatten ein ähnliches Alter und waren weder alkoholisiert noch sonst wie auffällig“, sagte Weiß.

Daher könne man nur die Schlussfolgerung ziehen, dass sie aus rassistischen Gründen abgelehnt wurden. Auch zwei Männer mit arabischem Hintergrund seien von den Türstehern nicht in die Clubs hineingelassen worden.

„Ich fühle mich beleidigt und diskriminiert“, sagte Oliver Joel Zombou Djoutsop, der aus Kamerun stammt und an dem Test teilgenommen hatte. Besonders schlimm sei für ihn gewesen, dass sie anschließend der Polizei von dem Vorfall erzählt haben. „Die Beamten haben aber lediglich gesagt, das hören wir ständig am Wochenende, da können wir nichts machen, die Clubbesitzer haben ein Hausrecht.“ (dpa)