Ästhetischer Störfaktor Windrad

WINDKRAFT Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern fürchtet um Besucher

Der Bau von Windkraftanlagen in der Nähe von Ferienorten ist einer Studie zufolge mit erheblichen Risiken für den Tourismus verbunden. Jeder zehnte deutsche Urlauber fühlt sich demnach durch Autobahnen, Hochhäuser, Solarpaneele oder Windräder im Urlaub gestört – die Hälfte davon durch Bauten zur Gewinnung erneuerbaren Energien.

Der Landestourismusverband Mecklenburg-Vorpommern hatte die Studie beim Kieler NIT-Institut für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa in Auftrag gegeben. 6.070 Personen wurden befragt, wie der Verband am Montag in Rostock mitteilte. Die Studie sei für die deutsche Bevölkerung repräsentativ.

Danach gaben 45 Prozent der Befragten an, Windkraft-, Solar- und Biogasanlagen im Urlaub wahrzunehmen. Dies entspreche 24,6 Millionen Deutschen. Rund 2,8 Millionen Menschen fühlten sich dadurch gestört. 1,5 Millionen Menschen empfänden Windräder und -parks als störend. „Eine Zunahme bei weiterem Ausbau ist anzunehmen“, erklärte der Verband.

Erste Konflikte gibt es bereits. So reagierte der Betreiber einer Ferienanlage bei Linstow (Landkreis Rostock) schockiert auf Pläne für zwei größere Windparks in der Nachbarschaft. Die beiden auf 230 Hektar geplanten Windparks sollen nach bisheriger Planung nur knapp einen Kilometer vor der Ferienanlage stehen.

Von den Mecklenburg-Vorpommern-Urlaubern stören sich laut Studie bereits heute 7,7 Prozent an Windenergieanlagen und Windparks – ein Wert, der laut Tourismusverband deutlich über dem Bundes-Durchschnitt von 4,2 Prozent liegt. 1,1 Prozent wollen deshalb den Nordosten nicht wieder besuchen (dpa)