Schlächter sorgen sich um ihren Ruf

IMAGE-POLITUR

Irgendwie ist Maria Furtwängler schuld, findet der Sprecher des Landkreises Vechta, Jochen Steinkamp. Denn spätestens seit die Schauspielerin vergangenes Jahr als „Tatort“-Kommissarin Charlotte Lindholm im Oldenburger Münsterland ermittelte – und dann im wirklichen Leben Massentierhaltung, Schlachthöfe und Ausbeutung von Werksvertragsarbeitern in der Region kritisierte –, ist es vorbei mit dem guten Ruf.

„Unsere Region bietet aber auch hohe Lebensqualität und attraktive Jobmöglichkeiten“, sagt Steinkamp – und eben nicht nur Intensivtierhaltung. Das Oldenburger Münsterland auf Wurstfabrikanten-Stereotype zu reduzieren, führe zu einem verzerrten Bild.

Wie verzerrt dieses Bild wirklich ist, wollten die Landkreise Vechta und Cloppenburg wissen: Sie gaben beim Institut für innovative Tourismus- und Freizeitforschung an der Jade-Hochschule Wilhelmshaven (ITF) eine „Bekanntheits-, Image- und Markenstudie für das Oldenburger Münsterland“ in Auftrag. Diese soll zeigen, was die Einwohner mit ihrer Heimat verbinden, was Touristen, Tagesausflüglern und Geschäftsreisenden dazu so einfällt, und wie Menschen, die noch nie einen Fuß ins Oldenburger Münsterland gesetzt haben, über die Region denken. Insgesamt hat man dazu fast 1.700 Fragebögen ausgewertet, am Dienstag werden die Ergebnisse vorgestellt.

„Wir wollen Kenntnisse darüber erlangen, wo unsere Stärken liegen, wo es gegebenenfalls Herausforderungen gibt und wie unser Image verbessert werden kann“, sagt Herbert Winkel, Landrat des Landkreises Vechta und in dieser Funktion gleich Präsident des Oldenburger Münsterlandes. Andersrum gesagt heißt das: Man will irgendwie raus aus den miesen Schlagzeilen.  ILK