Rot-grüner Balsam für die Neue Vahr

Die Neue Vahr Nord bekommt dank des Programmes „Soziale Stadt“ ein Quartierszentrum. Huchting wohl auch

Der rot-grüne Senat verkündet Wohltaten: Die Neue Vahr Nord bekommt nach einem gestrigen Beschluss für rund 1,1 Millionen Euro ein sozial-integratives und Generationen übergreifendes „Familien- und Quartierszentrum“ mit verschiedenen Beratungs- und Betreuungsangeboten. Es soll 2009 eröffnet werden.

Finanziert wird es zu rund einem Drittel aus dem vom grünen Bausenator Reinhard Loske verwalteten Programm „Soziale Stadt“. Aus dessen Etat werden in Gröpelingen, Huchting, Kattenturm oder eben der Vahr soziale Einrichtungen wie Kitas oder Beratungsstellen finanziert. 2007 gab der Senat dafür noch 2,3 Millionen Euro aus. In diesem Jahr wollte das Bauressort ursprünglich 1,7 Millionen Euro streichen. Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) hat jedoch zugesichert, dass es hier zu keinen Kürzungen kommt. Wie wiederum diese Wohltat finanziert wird, vermochten gestern weder die Sprecherin des Finanzressorts noch der Bausenator zu sagen. Man sei „übereingekommen“, hierfür „Lösungen zu finden“, um den 50-prozentigen Zuschuss des Bundes „in voller Höhe“ abrufen zu können, sagte Loske. Diese Gelder wären im Zuge einer Kürzung verfallen.

Das neue Zentrum – dessen „Bedarf“ bereits 2004 offiziell festgestellt wurde – besteht aus drei Gebäuden, die ehemals der Heilig-Geist-Gemeinde, der Sparkasse sowie der Gewoba gehörten und nun baulich verbunden werden. Dazwischen entsteht ein „Spielplatz der Generationen“. Die Gestaltung des Außengeländes wird aus dem Bundesprogramm „Experimenteller Wohn- und Städtebau“ gefördert.

Auch in Huchting soll ein Quartierzentrum entstehen, das Betreuungs- und Förderangebote mit der entstehenden Ganztagsschule kombiniert. Auch dafür habe der Senat gestern „grünes Licht“ gegeben, so Loske, Details stünden noch nicht fest.

Mögliche „Verdrängungseffekte“ in anderen sozial benachteiligten Stadtteilen mochte Loske nicht ausschließen. Auch wenn die dortigen Forderungen, so Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD), „nachvollziehbar“ seien. Zusagen wollte sie nicht machen. mnz