heute in bremen
: Bücher zum Fühlen

Die Hochschule für Künste stellt die 50 schönsten deutschen Bücher von 2007 aus

taz: Herr Stange, welche Kriterien zählen bei den schönsten Bücher Deutschlands?

Siegfried Stange, Bibliothekar an der HfK Bremen: Die Bücher werden von der Jury der „Stiftung Buchkunst“ als haptisch-sinnliche Medien bewertet. Da geht es um Punkte wie die Gestaltung, Konzeption, Verarbeitung und auch Einband und Papier eines Buches.

Auf den Inhalt kommt es gar nicht an?

Der spielt schon eine Rolle. Wenn ein Gestalter einen Auftrag für ein Manuskript erhält, stellt er sich natürlich die Frage: Wie bringe ich diesen Inhalt in eine Form? Ein Kinderbuch ist meist bunt und ansprechend gestaltet, ein Mathematikbuch eher sachlich. Zwischen Inhalt und Gestaltung klare Rückkopplungen.

Was kann der Laie bei der Ausstellung Neues über Bücher entdecken?

Es geht darum, Bücher nicht nur als Massenware zu betrachten. Die Bücher liegen hier aus, die BesucherInnen können sie in die Hand nehmen und entdecken, wie sie sich anfühlen. Auf solche Feinheiten, die bei dieser Ausstellung zählen, kommt der Laie oft gar nicht. Da lohnt es sich schon, etwas genauer hinzuschauen.

Werden auch Bestseller gezeigt?

Ja, dieses Jahr einige Bücher von Astrid Lindgren. Insgesamt sind es aber eher kleine, ausgefallene Bücher, die im Eigenverlag erscheinen, oder aufwändig gestaltete Diplomarbeiten. Es kann aber auch mal das Vorlesungsverzeichnis der HfK sein, das 2005 prämiert wurde. Es müssen schon besondere Bücher sein, die aus der Stapelware im Buchladen herausspringen. Fragen: TH

Bis 16. Mai, HfK-Bibliothek, Speicher XI