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Man könnte die Texte Raymond Federmans (Jahrgang 1928) als bullig beschreiben. Wie kaum einem seiner Kollegen gelingt es ihm, Sprachspiel und vollmundiges Erzählen zu verknüpfen. Federmans vor vierzig Jahren erschienener Roman „Double or Nothing“ etwa handelt im Wesentlichen von den Vorbereitungen, die nötig sind, eben diesen „realfiktiven Diskurs“ zu schreiben. Und ihn trotzdem zu schreiben.

Weil Texte wie ein solcher vom Jazz handeln und vom Essen, von der immer gleichen, immer anderen Geschichte eines Federman und davon, wie sich angesichts von Detroit und Charlie Parker, Weltkrieg II und Paris, von Atlantik und Pazifik überhaupt noch erzählen lässt – darum haben sich Peter Abromeit (Stimme), Reinhart Hammerschmidt (Kontrabass), Tim Schomacker (Stimme, Gegenstände, Text) und Thomas Vestweber (Küche) für „Die Nudeln OK“ seine Texte vorgenommen. Und sie für einen literarisch-kulinarischen Abend arrangiert. Folgen Sie Stimmen und Stimmlagen, wahrhaftigen Fiktionen und erzählerischen Fallstricken: „Es war einmal (vor zwei oder drei Wochen), da entschloss sich ein ziemlich dickköpfiger und entschlossener Mann mittleren Alters dazu, die Geschichte eines anderen Mannes (denn tatsächlich besteht die GRÖSSE des Menschen darin, dass er eine Brücke ist und kein Ziel) aufzuzeichnen (für die Nachwelt)…“ Reservierung erforderlich: reservierung@dreijahre.org. ASL

Donnerstag, 19.30 Uhr, Drei Jahre