Hardcore-Legende
: Angry Samoans

Die Musikindustrie ist schnell bei der Hand mit dem tendenziell verkaufsfördernden Etikett „Legende“. Die „Angry Samoans“ sind allerdings unstrittig eine. 1978 in Los Angeles gegründet, veröffentlichten sie mit „Back From Samoa“ 1982 eines der prägnantesten Statements des Hardcore-Punk, das in 17 Minuten und 14 Songs mit heute noch eindrucksvoller Energie Thesen über den Verbleib von Hitlers Penis, die Reize des Augenausstechens und mexikanisches Essen vereinte.

1991 gingen die „Samoans“ den Weg aller Bands und vergnügten sich fortan in anderen Formationen und / oder bürgerlichen Berufen. Einige nahmen Solo-Alben auf, Todd Homer gründete die nicht ganz unbedeutende Band „Mooseheart Faith“, von Sänger und Gitarrist Gregg Turner war zu hören, er lehre Mathematik an einem College in Santa Fe. Er hielt auch wenig von einer Reunion, die Mitgründer „Metal“ Mike Saunders Mitte der Neunzigerjahre initiierte.

Saunders ließ sich davon nicht abhalten und spielt bis heute immer wieder mit einer Besetzung Konzerte, die neben ihm nur noch ein weiteres Gründungsmitglied aufweist. Die Klassiker stehen aber nach wie vor auf dem Programm. ASL

■ Freitag, 20 Uhr, Lila Eule