Öffentlich Schenken

TRANSPARENZ Kommunale Einrichtungen legen nur teilweise offen, wer was von wem gespendet bekam

Wenn Dienststellen, Eigenbetriebe oder Stiftungen des Öffentlichen Rechts in Bremen Spenden oder „mäzenatische Schenkungen“ im Wert über 5.000 Euro bekommen, so müssen sie dies melden. In einer langen Liste hat nun der Senat diese Spenden zusammengestellt. Keine Angaben gab es dabei von der Klinik-Holding „Gesundheit Nord“. Die Wirtschaftsförderung Bremen hatte offenbar nicht mitbekommen, dass es eine Regelung gibt, nach der Spenden veröffentlicht werden müssen – und will in Zukunft einen Passus in Sponsorenverträge aufnehmen.

Manche der Spenden verfolgen durchsichtig Zwecke, andere eher nicht. Zum Beispiel hat die Telekom der Bevollmächtigten Bremens beim Bund, Kerstin Kießler, 5.000 Euro gespendet für ihren „grün-weißen Sommerabend“. Die Handelskrankenkasse hat einer Schule 8.000 Euro für „Tobetage“ gespendet, die AOK für den Schulsport. Die größten Summen – bis zu 200.000 Euro im Falle Daimler – wurden der Universität für Stiftungsprofessuren gespendet. Während die Hochschule ihre Sponsoren angegeben hat, lassen Hochschule für Künste und Uni ihre Geldgeber oft im Anonymen. Wer da welchen Kongress gesponsert hat, wer für die Mikrosystemtechnik 52.900 Euro übrig hatte, das hätte man schon gern gewusst – im Sinne der Transparenz.

Einigermaßen eindeutig ist die Sache zum Beispiel im Falle Apple: Der Computer-Konzern hat dem „Zentrum für Medien“ im Landesamt für Schule für 21.000 Euro Rechner und Software gesponsert, damit die Lehrer dort ordentlich an Apple geschult werden können. Das Ortsamt Mitte hat von der Brauerei Becks (Inbev) 20.000 Euro erhalten – „die Gegenleistung besteht im exklusiven Verkauf der Becksgetränke an den Ständen“ des Viertel-Festes. kawe