Richtfest auf Rehagelände

Statt des Sendesaals gehen bald die Patienten baden

Ein Richtfest für das Bewegungsbad markierte gestern den Halbzeitstand für die Bauarbeiten zur Umnutzung des früheren Radio Bremen-Geländes an der Spitta-Allee. Die Anfang 2011 eröffnende Reha-Klinik ermöglicht den Erhalt des benachbarten historischen Sendesaals, der nach Planungen anderer Investoren abgerissen werden sollte.

Das anvisierte Reha-Konzept setzt unter anderem auf die Einbeziehung von Musiktherapie, für die der Saal – der ansonsten weiter für Konzerte und hochwertige Aufnahmen zur Verfügung steht – genutzt werden soll. Auch die übrigen Hörfunkbauten werden nicht abgerissen, sondern umgebaut. Insgesamt wollen die Investoren Kathmann und Hübotter drei Millionen Euro in den Umbau der 7.500 Quadratmeter Hauptnutzfläche stecken.

Das inhaltliche Konzept weist einige Alleinstellungsmerkmale auf: Die Residenz-Gruppe als künftige Betreiberin spricht von einer „Hybrid-Reha“, weil europaweit erstmalig stationäre und ambulante Behandlung „im fließenden Übergang“ verzahnt würden. Insgesamt soll es 300 Plätze geben. Geplant ist die wissenschaftliche Begleitung der Therapiemethoden durch drei Universitäts-Institute.

In Anspielung auf das jahrelange Gerangel um das Gelände, in dessen Zug der Denkmalschutz für den Sendesaal mehrfach erklärt und wieder aufgehoben wurde, beteiligte sich Investor Hübotter mit einem Reim: „Schon hofften manche auf Ruinen, um ungebührlich zu verdienen.“ HB