SCHNELL INS KONZERT!

Am heutigen Samstagabend könnte man mal wieder in den Sendesaal gehen. Da spielen ab 20 Uhr Pollyanna und das Johnny Parr Trio. Besonderes Schmankerl: Das Ensemble, das Parrys Trio begleitet, wurde eigens für diesen Abend zusammengestellt. Auch Bremer Musiker wurden eingeladen, die Arrangements auszuführen, mit denen Parry seine düsteren Songs irgendwo in der Nähe von Tom Waits, Nick Cave und Genossen elegant umhüllt, die er mit einer Stimme intoniert, die gar nicht zu dem jungen Musiker zu passen scheint: tief, warm, brüchig, reif.

Danach im Tower: Saalschutz und Juri Gagarin, beide aus dem immer noch sehr angesagten Audiolith-Dunstkreis, treten dort ab 23 Uhr auf. Elektronische Musik zum Tanzen trifft auf den agitatorischen Impetus von Hardcore.

Auf das sonntagnachmittägliche Konzert von Winter Took His Life, Bobby Baby und The Preacher And The Bear (15 Uhr, Schwankhalle) wiesen wir bereits hin, aber weil‘s so schön wird, sei es noch einmal gesagt.

Am Dienstag gibt es dann wieder einmal Gelegenheit zum Kontrastprogramm. Um 12.30 Uhr spielt im Theatersaal der Universität Kari, Shehata am Klavier die Preludes von Claude Debussy, ab 21 Uhr lässt im Moments die Jim Jones Revue die Wildsau raus. Jones ist nicht erst gestern darauf gekommen, dass Blues und Punk haben mehr miteinander gemeinsam haben, als man meinen könnte, wie nicht nur Fans von Nick Cave wissen. In den späten Achtziger Jahren spielte er bei der legendären Psych-Band Thee Hypnotics. Wahrscheinlich das Konzert der Woche.

Eingefleischte Metalheads werden vielleicht am Mittwoch um 20 Uhr ins Aladin pilgern, wo die immer gern so genannte Rockröhre Doro auftritt. Ergiebiger scheint indes der Freitag, wo mit Kobayashi, Braindead und Pyramido ab 21 Uhr in der Friese dreimal sehr solider Hardcore auf dem Programm steht. Zartbesaitetere Menschen ziehen allerdings wohl den Auftritt der Kleinstadthelden mit Freunden im Tower vor. Beginn: ebenfalls 21 Uhr. Andreas Schnell