BRAINSTORM

Nicht erst seit den Buddenbrooks von Thomas Mann ist das Bild, das weithin von den hanseatischen Frauen im Bürgertum des 19. Jahrhundert herrscht, ziemlich fest gefügt. Es ist, ja, einigermaßen klischeebeladen und handelt viel von Müßiggang und Handarbeiten. Die Sozialwissenschaftlerin Bärbel Ehrmann-Köpke hat im vergangenen Jahr an der Uni Bremen zu diesem Thema promoviert. Am Samstag spricht sie darüber bei „Wissen um elf“ unter der Fragestellung: „Demonstrativer Müßiggang oder Rastlose Tätigkeit“ im Haus der Wissenschaft. Es geht dabei auch um die geistige Bildung, die der von Männern gewünschten Domestizierung der Frauen im Weg zu stehen schien. Um die Diskrepanz zwischen bürgerlichem Frauenideal und den realen Anforderungen wie Repräsentation und Haushaltsführung. Und um die herrschende Doppelmoral, die oft zu erheblichen psychischen Belastungen führte.

Die Männer hingegen stehen am Donnerstag ab 17 Uhr im Walle-Center in der Waller Heerstraße 103 im Mittelpunkt. Dort gibt es Betrachtungen, Anekdoten und Klönschnack von Heinz Rolappe, kurzum:Erinnerungen eines Werftarbeiters“. Anlass ist eine Ausstellung über die 1983 unter gegangene Werft AG Weser, die bis zum 29. Januar im Walle Center zu sehen ist und Bilder von Schiffen und Werftarbeitern aus dem Fotoarchiv des Zentrum für Medien zeigt.

Männern und Frauen gleichermaßen gewidmet ist ein Vortrag, der am kommenden Mittwoch, 19. Januar um 20 Uhr im Olbers-Saal im Haus der Wissenschaft zu hören ist. „Wie werden aus Computer-Kids kluge Erwachsene des 21. Jahrhunderts?“ ist die wegweisende Frage. Beantworten will sie Heidi Schelhowe, Hochschullehrerin an der Uni Bremen und Leiterin einer Arbeitsgruppe, die sich mit „Digitalen Medien in der Bildung“ befasst. mnz