PREMIERE
: Glaube Liebe Hoffnung

Wie der und die Einzelne von Gesetz und Ordnung sowie der dazugehörigen Moral aufgerieben werden, hat Ödön von Horvath in seinem Werk mehrfach präzise beschrieben. In den vergangenen Jahren waren am Bremer Theater mit „Geschichten aus dem Wiener Wald“ und „Zur schönen Aussicht“ zwei Horvath-Dramen zu sehen, beide indes in unbefriedigenden Inszenierungen. Mit „Glaube Liebe Hoffnung“ steht nun wieder ein Horvath auf dem Spielplan.

Der Untertitel des Stücks – „Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern“ – lässt bereits die Stoßrichtung erahnen: Elisabeth kämpft mit allen, die ihr zu Gebote stehen, um ihre Existenz. Sie ist verschuldet und braucht, um Geld verdienen zu können, einen Wandergewerbeschein – der wiederum Geld kostet. Als sie versucht, in der Anatomie ihre Leiche zu verkaufen, um von dem Geld den benötigten Schein zu bekommen, lernt sie einen Präparator kennen, der ihr Geld vorschießt, das sie benutzt, um ihre Schulden zu bezahlen. Als der Präparator das herausfindet, klagt er sie wegen Betrugs an…

Hüseyin Michael Cirpici setzt „Glaube Liebe Hoffnung“ nun in Bremen in Szene – hoffentlich mit mehr Gespür für Horvath als seine Vorgänger.

■ Samstag, 20 Uhr, Neues Schauspielhaus