IN ALLER KÜRZE

Gegen Wildwuchs

Unzufrieden ist Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) mit der jetzt beschlossenen Neufassung des Glücksspielstaatsvertrages. „Bremen hätte sich andere Ergebnisse gewünscht“, so Böhrnsen. Doch die Alternative zu dem jetzigen Kompromiss seien „wildwüchsige Zustände“. Schleswig-Holstein hat dem Verhandlungsergebnis jedoch noch nicht zugestimmt. Zufrieden zeigt sich Böhrnsen, dass das staatliche Lotteriemonopol erhalten werden und das Internet-Casino weiter verhindert werden soll.

Schulte für Bremen

Bremens ehemaliger Chef der Staatskanzlei, Staatsrat Hubert Schulte, wird ab dem 1. Januar 2012 Mitglied der Kommission zur Überprüfung und Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) sein. Das Gremium, ist von entscheidender Bedeutung für die Höhe der Rundfunkgebühren. Gewählt wurde Schulte auf Bremer Initiative auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Lübeck. Zugleich freut sich Bürgermeister Jens Böhrnsen, dass dort über „bloße Lippenbekenntnisse“ hinausgehende Beschlüsse gefasst wurden, die mehr Sicherheit für Radio Bremen brächten. Bis 2015 soll ein Vorschlag für einen dauerhaften Finanz-und Strukturausgleich vorgelegt werden. Davon profitiert neben dem Saarländischen Rundfunk vor allem Radio Bremen.

Für den Truppenabzug

Das Bremer Friedensforum begrüßt, dass die Bundeswehr aus Schwanewede abziehen und das Feldjägerbataillon in Bremen aufgelöst werden soll. Ziel des Standortkonzepts sei jedoch, die Bundeswehr für mehr Auslandseinsätze zu rüsten. „Die Bundeswehr gibt Heimatstandorte auf, um die Kapazitäten für ihre Auslandseinsätze zu erhöhen“, sagte Wieland von Hodenberg. Zugleich wirft das Friedensforum Bürgermeister Jens Böhrnsen vor, „der Militarisierung weiteren Vorschub“ zu leisten und „den Rüstungsstandort Bremen“ stärken zu wollen.

Neues Logo

Die rund 350 selbstständigen Kindertagespflegepersonen in Bremen haben ein neues Logo. Es heißt TaPs, was für „Tagespflegestelle“ steht und ist knallgrün. Dank der neuen Marke könne jetzt jeder Passant leicht erkennen, warum durch bestimmte private Eingänge so viele kleine Kinder kommen, heißt es dazu. Rund 200 der insgesamt 950 Tagespflegekinder werden heute nicht mehr im Privathaushalt, sondern in 15 „externen Kindertagespflegestellen“ betreut. Insgesamt sind rund zwei Drittel aller Kinder in Kindertagespflege unter Drei.

Weniger Scheidungen

Gesunken ist im vergangenen Jahr die Zahl der Ehescheidungen in Bremen. Insgesamt waren es 1.536 oder 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Noch weniger Scheidungen hat es in den vergangenen 20 Jahren nur 1992 gegeben: Damals waren es 1.437. Die durchschnittliche Ehedauer bis zur Scheidung betrug 2010 fast 11 Jahre. (taz)