„Niedrigschwelliges Angebot“

GESPRÄCH Bremer Sozialdemokratinnen laden zur Salon-Debatte über modernen Feminismus

■ 38, ist Politologin und ehrenamtliche Mitorganisatorin des Bremer Frauensalons.

taz: Frau Wessolowski, seit wann gibt es den Bremer Frauensalon?

Gesa Wessolowski: Wir organisieren ihn jetzt zum vierten Mal, wobei wir einen etwa halbjährlichen Rhythmus im Blick haben. Am Anfang stand die Beobachtung, dass sich jüngere oder berufstätige Frauen so gut wie gar nicht für die Mitarbeit im SPD-Ortsverein und in den entsprechenden Gremien interessieren. Für diese Zielgruppe wollen wir wir ein niedrigschwelliges Angebot machen, in angenehmer Atmosphäre über spannende Themen zu diskutieren.

Wobei ein Salon ursprünglich ja alles andere als ein sozialdemokratisches Veranstaltungsformat ist ...

Da haben Sie Recht. Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen in einer solchen Atmosphäre sehr wohl fühlen – Männer übrigens auch, aber nach einigen Diskussionen haben wir entscheiden, unter uns zu bleiben.

Warum?

Weil es dann kein Frauensalon mehr wäre. Männer haben ein durchaus anderes Diskussionsverhalten.

Sie diskutieren heute zum Thema „Feminismus – und morgen?“ Wie könnte denn ein Feminismus der Zukunft aussehen?

Da möchte ich unserer heutigen Referentin nicht vorgreifen. Ich selber habe da einen sehr praktischen Blick: Klar ist, dass es ohne eine gesetzlich festgelegte Frauenquote etwa für die Besetzung von Aufsichträten keine entsprechende Entwicklung in der Wirtschaft geben wird. Genauso dringend brauchen wir ein Mindestlohngesetz, weil ein Großteil der prekär Beschäftigten Frauen sind.Interview: Henning Bleyl

„Frauen.Salon Bremen“: Von 20 bis 23 Uhr im Café Ambiente, obere Etage. Referentin: Katharina Oerder, Co-Autorin des im Vorwärts-Verlag erschienenen Buches „Feminismus – und morgen?“