BRAINSTORM

Katastrophal könnte sich der Klimawandel auswirken. In den letzten 60 Jahren stieg die globale Temperatur um 0,7 Grad Celsius. Wenn nun das Eis an den Polen schmilzt, wäre dies für Küstenstädte wie Bremerhaven der endgültige Niedergang. Beim Deutschen Schifffahrtsmuseum – immerhin direkt am Wasser gebaut – ist das Grund zur Sorge. Ab 11 Uhr diskutieren am Sonntag im Vortragssaal des Schifffahrsmuseums VertreterInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik die Frage „Versinkt Bremerhaven im Meer?“ und, was man dagegen tun sollte. Geboten wird ein umfangreiches Rahmenprogramm, inklusive Barbershop-Chor.

Schön, wenn man dafür Zeit findet. Allerdings: Bei den meisten ist die knapp bemessen. Es tickt: Die Armbanduhr, die biologische Uhr oder die Stechuhr. Zeit nämlich unterliegt sowohl physikalischen als auch gesellschaftlichen Gesetzen. Darum vereinen die „Bremer Gespräche zur Zeitkultur“ Vertreter der Kirche, der Gewerkschaft und der Universität. Am Dienstag nun spricht Karl-Heinz Geißler, emeritierter Professor für Wirtschaftspädagogik und Gründer der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik über „Wege in eine neue Zeitkultur“. Was er damit genau meint, wird eventuell beim Lauschen seines Vortrags klar, ab 19.30 Uhr im Haus der Wissenschaft.

Richtig deutlich hingegen wird Carl Wiemer. Dessen Thema ist seit Jahren der Schriftsteller Martin Walser nebst Familie. Wiemer sagt, diese sei ein „prototypisches Produkt des deutschen Kulturbetriebs“, in dem „inzestuöse Borniertheit, künstlerische Inferiorität und ein unbelehrbarer Antisemitismus“ stets für preiswürdig gehalten würden. Für derlei Deutlichkeiten verklagen die Walsers Carl Wiemer regelmäßig, derzeit läuft wieder ein Prozess. Warum Walser sich ärgert, kann bei Wiemers Vortrag „Ein Volk, ein Reich, eine Familie“ in der Villa Ichon am Dienstag ab 20 Uhr selbst erlebt werden. kis