Brainstorm

Auf den ersten Blick denkst du: Warum sollte mich das interessieren? Also zum Beispiel die Frage: „Wie organisiert eine Gemeinde die nachhaltige Nutzung von Schildkröteneiern? Das Beispiel Ostional in Costa Rica“. Okay, da ist dieses zeitgenössische Megatrendwort „Nachhaltigkeit“, aber Schildkröteneiernutzungsorganisationsmanagement? Hmmm. Doch es geht hier um die Schwierigkeit, im Umweltschutz auf das kollektive Handeln zu vertrauen, wo doch einzelne immer einen Anreiz haben, als Trittbrettfahrer zu agieren. Und so kann man am Ende vielleicht doch von Ostional lernen. Wie, das erklärt der Volkswirtschaftler Achim Schlüter, der Leiter der Abteilung Sozialwissenschaften am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie am Samstag bei „Wissen um elf“ im Haus der Wissenschaft.

À propos Megatrendwort: Käme da nicht auch „Wohlfühlen“ in Frage? Im klassischen Denken der Ökonomen hat diese Kategorie ja so recht keinen Platz, aber das soll nun alles anders werden. „Vom Wirtschaftswachstum zum Bruttowohlfühlprodukt“ ist der Titel eines Vortrages, den Mechthild Schrooten, Professorin an der Hochschule Bremen im Auftrag der Marxistischen Abendschule hält. Und zwar am kommenden Dienstag um 20 Uhr in Raum 2 der Villa Ichon am Goetheplatz. Schrooten will dort allerlei Ansätze zur Wohlstandsmessung diskutieren, die gängigen Indikatoren der Ökonomen hinterfragen und auch über die verteilungspolitische Dimension reden.

Bleiben wir bei den Ökonomen, kommen wir zu einer ganzen Produktpalette von Schlagwörtern: Wertschätzung, Prekarität, Selbstoptimierung, das Streben nach Authentizität. Das alles ist Thema des Vortrages „Selbstsorge im Echtleben“, der am Freitag um 19 Uhr im „Palast der Produktion“ an der Landrat-Christians-Straße 95 in Bremen-Blumenthal zu hören sein wird. Autorin Katja Kullmann und Soziologin Sabine Flick blicken dort hinter die Kulissen des Traums vom selbstbestimmten Arbeiten.  MNZ