IN ALLER KÜRZE

Ein Mann für Friedehorst

Der ehemalige Personaldezernent der mitteldeutschen Kirche, Christian Frühwald, wird neuer theologischer Vorstand der diakonischen Stiftung Friedehorst in Bremen Nord. Der gebürtige Bayer machte sich einen Namen als Personalreferent in Magdeburg, indem er ab 2010 versuchte, den Domprediger Giselher Quast, eine wichtige Figur der friedlichen Revolution, nach 30 Dienstjahren aus dem Amt zu entfernen. Theologen beschrieben den Vorgang als symptomatisch für die „Ökonomisierung der Kirche“. Er wurde erst im vergangenen Jahr beigelegt: Während seine Gattin Stefanie Ott-Frühwald eine Pastorinnenstelle in Verden antrat, wechselte Frühwald selbst in die Geschäftsführung des Rotenburger Diakoniekrankenhauses. Das befindet sich nun mitten in einem hochkomplexen Fusionsverfahren mit der gemeinnützigen Frankfurter Agaplesion AG, ohne dass klar wäre, wer im weiteren Verlauf seine Geschäfte führt. In Bremen wird Frühwald Nachfolger von Pastor Hans-Peter Reeb, der im März von dem karitativen evangelischen Konzern überraschend entlassen wurde.

Heim-Leid dokumentiert

Eine Dokumentation über die multiplen Gewalt-Erfahrungen und Demütigungen von Insassen Bremer Jugendheime hat Sozialsenatorin Anja Stahmann gestern vorgestellt. In dem Werk mit dem Titel „Und keiner hat sich gekümmert“ zeichnet der Historiker Robert Fuchs die Geschichte der Einrichtungen in der Zeit von Kriegsende bis 1975 auf. Den Forschungsauftrag hatte ihm die Sozialdeputation 2008 erteilt. Die 140 Seiten umfassende Broschüre, die Berichte von 70 ehemaligen Heimkindern wiedergibt, soll zum Download auf der Behördenseite bereitgestellt werden.