BRAINSTORM

Heute vor 50 Jahren, am 9. August 1962, starb Hermann Hesse. Sein „Steppenwolf“ beeindruckt LeserInnen rund um den Globus und brachte tausende SchülerInnen um den Verstand. Kalkuliert terminiert wird sich am heutigen Donnerstag ab 19.30 Uhr in der Kulturkirche St. Stephani dem Schriftsteller gewidmet. Auf ihrem literarischen Licht-Bilder-Vortrag „Unterwegs mit Hermann Hesse durch Italien“ führen die beiden Osnabrücker Kultur-Reiseleiter Klaus Kirmis und Ludger Hellermann das Publikum vom Comer See bis nach Umbrien, eben durch die Gebiete, die Hesse ab 1901 zwei Jahre lang durchstreifte.

Eine Reise in die Lebensweise Norddeutschlands vor 120 Millionen Jahren unternimmt am Samstag um 11 Uhr der Geologe Jens Lehmann im Haus der Wissenschaft. In seinem Vortrag „Was bewirken ein weltweiter Meeresspiegelanstieg und eine Sauerstoffkrise?“ stellt er sein aktuelles Forschungsprojekt vor, bei dem Gestein aus der Kreidezeit geochemisch untersucht wird. Auch damals nämlich gab es drastische Umweltveränderungen, die Erkenntnisse sind daher für das Verstehen des heutigen Klimawandels wertvoll. Lehmann leitet die geowissenschaftliche Sammlung der Uni Bremen und ist spezialisiert auf Paläoumweltrekonstruktion der Kreidezeit. Um die anhand von altem Gestein zu erforschen, reiste er vom Himalaya bis nach Nordamerika.

Ins Deutschland der frühen 90er Jahre führt uns am Samstagabend ein Dokumentarfilm von Mark Saunders. „The Truth Lies in Rostock“ von 1993 zeigt Bilder der Ereignisse in Rostock-Lichtenhagen, als im August 1992 eine Mob aus Neonazis und AnwohnerInnen Flüchtlingsheime anzündeten. Im Film werden Original-Aufnahmen und Interviews gezeigt, der dreitägige Ausnahmezustand chronologisch nachvollzogen. Zu sehen ist er ab 18 Uhr im City 46-Kino in der Birkenstraße 1.  JPB